Robinsbalje: Treuhänder einsetzen für menschenwürdige Wohnbedingungen!

Erneut sind Mieter*innen in der Robinsbalje in Huchting davon betroffen, dass ihre Wohnungen seit Wochen kalt bleiben. Die Heizungsanlage ist nicht nur ausgefallen, sondern inzwischen ausgebaut worden. Eine Wohnpartei hat seit 6 Monaten kein Warmwasser. Schimmel und andere bauliche Mängel sind ebenfalls vorhanden. Betroffen sind 16 Wohnungen mit mindestens 80 Personen, in denen u.a. Kinder und kranke Menschen wohnen.

Ansprechpersonen der Hauseigentümer, konkret die Jupita- und Omega AG sowie die Hausverwaltung, die ebenfalls in die Firma Omega AG involviert ist, haben nicht auf die Problemmeldung reagiert. Es zeichnet sich ein ähnliches Bild wie schon im November 2022 ab, als Mieter*innen in anderen Häusern der Robinsbalje ohne Strom und Wasser blieben. Damals wurden Stromsperren verhängt, weil die Hausverwaltung die von den Bewohner*innen gezahlten Nebenkosten nicht an die Energieversorger weitergeleitet hatte.

Sofia Leonidakis, Vorsitzende und sozial- sowie baupolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, fordert angesichts der heutigen Ortsbegehung: „Es ist gut, dass sich die beteiligten Behörden zeitnah ein Bild vor Ort verschaffen. Es braucht eine schnelle Lösung für die Bewohner*innen in der Robinsbalje, etwa indem durch die Wohnaufsicht eine sofortige Reparatur der Heizungsanlage in die Wege geleitet wird. Sollten Eigentümer und Verwaltung nicht sofort tätig werden, um die Missstände zu beseitigen, muss eine Treuhandverwaltung eingesetzt werden. In ganz hartnäckigen Fällen von Verantwortungslosigkeit kann auch die Enteignung geprüft werden. Es darf nicht sein, dass schon wieder Menschen, deren Wohnraumbedarf und Wehrlosigkeit so schamlos ausgenutzt wird, weiter allein gelassen werden.“

Die Möglichkeit, gegen Problemimmobilien vorzugehen, hat die Stadt aufgrund einer Veränderung im Wohnungsaufsichtsgesetz, die im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist. „Solchen Vermietern graben wir nur das Wasser ab, wenn wir Betroffene noch besser über ihre Rechte und die gesetzlichen Möglichkeiten informieren und den kommunalen Wohnungsbau deutlich ausweiten“, sagt Leonidakis.

Michael Horn, Mitglied des Beirats Huchting für DIE LINKE, kommentiert: „Verantwortungslose Vermieter riskieren erneut die Gesundheit von Kindern und kranken Menschen. Hier liegt ein strukturelles Problem vor, weil Vermieter scheinbar bewusst darauf bauen, dass viele ihrer Mieter*innen, die noch nicht lange in Deutschland leben, nicht wissen, wo sie Unterstützung finden können. Ich bin froh, dass nun seitens der Behörden und der Politik Bewegung in die Sache kommt und Hilfen anlaufen. Auch der Huchtinger Beirat muss sich mit dieser Problematik beschäftigen. Da Eile geboten ist, halte ich eine Sondersitzung des Stadtteilparlaments für notwendig.“

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