Angebote für Kinder in Gröpelingen absichern!

Der Controllingausschuss (CA) Gröpelingen hat am 22. Januar die Mittelverteilung für die offene Kinder- und Jugendarbeit beschlossen. Zwischen den beantragten Zuwendungen und den zur Verfügung gestellten Mitteln ergab sich eine Deckungslücke von 73.000 Euro, rund 6,9 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel. In dieser Situation beschloss der CA, die vorhandenen Mittel an diejenigen Träger zu vergeben, deren Angebote sich an Jugendliche über 10 Jahre richten. Zur Begründung wurde das Rahmenkonzept Offene Jugendarbeit herangezogen, welches festlegt, dass die Mittel der offenen Jugendarbeit sich auf die Hauptzielgruppe der Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren konzentrieren sollen. Aufgrund dieser Festlegung wurden jedoch - im Gegensatz zur bisherigen Vergabepraxis - mehreren Angebote für Kinder im Grundschulalter im Stadtteil keine Mittel mehr zugesprochen. Betroffen sind die Spielhäuser Wilder Westen, Bextehöver Straße und Wohlers Eichen sowie das Mobile Atelier von Kultur vor Ort.

Auch wenn die Begründung der Entscheidung nachvollziehbar ist, so stellt sie die betroffenen Angebote aufgrund der Kurzfristigkeit vor existenzielle Liquiditätsprobleme, die zu einer baldigen Kürzung oder Wegfall der Angebote führen wird, sollte keine Lösung gefunden werden. Laut Angaben der Träger sind dadurch Angebote bedroht, die von 450 Kindern im Stadtteil genutzt werden. Die nun finanziell nicht abgesicherten Angebote umfassen Mittagsessen, Hausaufgabenhilfe, Kreativangebote und vieles mehr.

Zwischenzeitlich stellte das Ressort fest, dass die dem Gröpelinger CA zur Verteilung zugewiesenen Mittel um 50.000 Euro zu niedrig waren. Mit der nachträglichen Zuweisung dieser Mittel an die bislang nicht berücksichtigten Angebote für Kinder bis 10 Jahre ist zumindest ein Teil des Angebots zu sichern. Nach wie vor gibt es jedoch eine Deckungslücke von (laut Presseberichten) 23.000 Euro. Die nun von Mitgliedern des CA's vorgeschlagene gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Mittel auf alle hieße für alle Träger eine Kürzung von 2,1 Prozent, die angesichts der knappen Ausstattung alle Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit nicht hinnehmbar ist. Stattdessen müssen alle Angebote bedarfsgerecht und dauerhaft abgesichert werden.

Der JHA möge daher beschließen:

Ursprüngliche, abgelehnte Fassung Punkt 1:

  • Der JHA erachtet die vollständige Absicherung der infrage stehenden Angebote insbesondere vor dem Hintergrund der sozialen Lage der Kinder im Stadtteil für unabdingbar. Eine Angebotsreduzierung ist zu vermeiden. Die Sozialsenatorin wird daher gebeten, die nun unterfinanzierten Angebote kurzfristig abzusichern. Der JHA spricht sich dafür aus, dass die nicht erfolgten Zuweisungen durch den CA aus dem Ressorthaushalt kompensiert werden. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der Produktgruppenhaushalt Jugend und Soziales laut Controllingbericht für 2018 hohe Minderausgaben ausweist, die für 2019 ebenfalls erwartet werden.

Sofia Leonidakis und Fraktion DIE LINKE


Beschlossene Fassung:

  1. Die Sozialsenatorin wird gebeten zu prüfen, ob die nun unterfinanzierten Angebote kurzfristig abgesichert werden können.
  2. Die Senatorin für Soziales wird gebeten, zu eruieren, ob auch in weiteren Stadtteilen Finanzierungslücken für Angebote, die sich an Grundschulkinder richten, auftreten könnten und ein Konzept für die mittelfristige Absicherung dieser Angebote, evtl. gemeinsam mit der Senatorin für Bildung zu erarbeiten und den beteiligten Gremien zur Beschlussfassung rechtzeitig vorzulegen.
In Verbindung stehende Artikel: