80 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus: LINKE fordert mehr Engagement gegen neuen Rechtsextremismus
Morgen jährt sich zum achtzigsten Mal das Ende des zweiten Weltkriegs und damit die Befreiung Europas von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Für Nelson Janßen, Vorsitzender der Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft, ist dies ein Anlass, an die vielen Opfer des NS-Faschismus zu erinnern:
„In sechs Jahren Krieg hat Deutschland unendliches Leid über Europa und die Welt gebracht. 80 Millionen Tote forderte dieser Krieg weltweit, darunter sechs Millionen Jüdinnen*Juden, eine halbe Millionen Sinti*zze und Rom*nja. In Osteuropa führte die Wehrmacht einen brutalen Vernichtungskrieg, der gerade in der Sowjetunion Tod, Verwüstung und Leid für die Menschen bedeutete. An diese und die vielen weiteren Opfer der NS-Herrschaft erinnern wir morgen, ihr Andenken steht im Mittelpunkt dieses Tages. Der Holocaust mit seiner industriellen Vernichtung von Leben ist ein singuläres Menschheitsverbrechen, das für immer eine Mahnung sein muss. Die Bekämpfung der NS-Diktatur musste von außen erfolgen, da aus der Mehrheitsbevölkerung kaum Widerstand erfolgte. Für diese Aufopferung und Befreiung muss die Welt den Alliierten dankbar sein.“
Sofia Leonidakis, Vorsitzende der Fraktion Die Linke, mahnt mehr Anstrengungen im Kampf gegen Rechts an:
„Die Zeitzeug*innen des Holocausts sind bald nicht mehr unter uns. Die Erinnerungskultur steht unter Druck. KZ-Gedenkstätten werden angegriffen, in einer aktuellen Umfrage fordert inzwischen eine relative Mehrheit der Befragten einen Schlussstrich unter die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Wir brauchen auf allen Ebenen einen aktiven Einsatz gegen Rechts – nicht nur an einem Gedenktag. In Parlamenten und Betrieben, auf der Straße und in Nachbarschaften müssen wir rassistischen sowie antisemitischen Parolen entschieden entgegentreten. An den Schulen muss Demokratiebildung in den Mittelpunkt gestellt werden, rechtsextreme Strukturen müssen konsequent aufgedeckt werden. Vor allem aber muss endlich ein Verbotsverfahren gegen die AfD eingeleitet werden. Der Aufstieg des NSDAP hat uns gelehrt, wie eine faschistische Partei demokratische Strukturen erst nutzen und dann zerstören kann. Wenn wir es ernst damit meinen, Lehren aus der Geschichte zu ziehen, müssen wir diesmal konsequent handeln und alle Instrumente der wehrhaften Demokratie einsetzen.“
Die Mitglieder unserer Fraktion nehmen morgen an den zahlreichen Gedenkveranstaltungen zur Befreiung Europas von Nationalsozialismus im Land Bremen teil und fordern alle Antifaschist*innen dazu auf, sich ebenfalls dem Gedenken anzuschließen.