Mindestlohn in der Landwirtschaft

In der Rubrik "Pro & Contra" des Weser Reports äußern sich verschiedene Politiker*innen beziehungsweise Vertreter*innen von Institutionen und Verbänden zu aktuellen Themen. Aktuell geht es um um die Frage, ob Saisonarbeiter in der Landwirtschaft unter Mindestlohn bezahlt werden sollen.

Sofia Leonidakis bezieht im Weser Report für die Linke Stellung:

Sollen Saisonarbeiter in der Landwirtschaft unter Mindestlohn bezahlt werden?

Die Antwort ist ganz klar: nein! Gebückt den ganzen Tag Spargel oder Erdbeeren ernten - das ist ein Knochenjob. Zu verlangen, dass sie dafür nicht einmal den allgemeingültigen Mindestlohn bekommen sollen, ist menschenverachtend. Der Mindestlohn ist schon jetzt zu niedrig und nicht armutsfest. Ihn auszuhöhlen und Schlupflöcher zu schaffen, geht komplett in die falsche Richtung.

Statt Sozialabbau brauchen Saisonarbeiter*innen besseren Schutz: Verpflichtende Krankenversicherung ohne Ausnahmen und verlässlich gute und bezahlbare Unterkünfte. Wir fordern flächendeckende Tarifverträge in der Landwirtschaft. Für alle Arbeitnehmenden unabhängig von ihrer Herkunft muss gelten: gleicher Lohn, gleiche Rechte und gleicher Schutz, für gleiche Arbeit!

Damit Höfe nicht aufgeben müssen und wir nicht noch mehr Obst und Gemüse importieren, ist eine gerechte Agrarpolitik und eine gezielte Unterstützung der regionalen Landwirtschaft notwendig.